Früherer Deutscher Titel: Sexual-Terror der entfesselten Vampire
(Frankreich, 1971)
Regie: Jean Rollin. Drehbuch: Monique Natan, Jean Rollin. Musik: Acanthus. Kamera: Jean-Jacques Renon. Darsteller: Sandra Julien, Jean-Marie Durand, Jacques Robiolles, Michel Delahaye, Marie-Pierre Castel, Kuelan Herce, Nicole Nancel, Dominique.
Inhalt:
Das Paar Isa und Antoine sind gerade frisch verheiratet und wollen einen Teil ihrer Flitterwochen auf einem Schloss, das Isas Cousins gehört, verbringen. Bei der Ankunft erfahren sie, dass erst kürzlich die beiden Cousins verstorben sind, was Isa in eine tiefe Trauer stürzt. Nur noch deren beiden Dienerinnen wohnen auf dem Schloss. Sie beschließen trotzdem eine Weile zu bleiben. Doch schon in der ersten Nacht kommt es zu seltsamen Ereignissen: Isa bekommt Besuch von einer unbekannten Frau, die sie sofort in ihren Bann zieht und Antoine entdeckt die beiden angeblich toten Cousins. Die schöne Unbekannte entpuppt sich als die Vampirin Isolde, die versucht die hübsche Isa zu eine der ihren zu machen. Verzweifelt versucht Antoine seine Ehefrau zu retten, denn nur er steht Isas vollendeter Verwandlung zum Geschöpf der Nacht im Wege. Aber welches Ziel verfolgen die beiden untoten Cousins...?
Teil des Anfangs:
Fazit:
Wow, ein Klasse-Film von Rollin! Er punktet mit den Rollin-typischen Merkmalen: eine "leise" Inszenierung, die vielen wohl zu lahm sein dürfte. Dazu eine tolle, leicht romantische "Gothic-Atmosphäre", die den Zuschauer sofort mitten ins Geschehen "einsaugt", wunderschöne Bildkompositionen (mein Kompliment an den Kameramann und die Lichttechniker!) und eine erotisch aufgeladene Grundstimmung. Für diese Grundstimmung sind auf jeden Fall die bildhübschen Darstellerinnen verantwortlich, die auch nicht gerade mit nackter Haut geizen. Sie werden sehr schön und ästhetisch in Szene gesetzt, das kann Herr Rollin sowieso mit am besten! *ggg* Aber ich finde zu einem guten Vampirfilm gehört eine ordentliche Prise Erotik auf jeden Fall dazu.
Auch die Farbgestaltung, gerade bei den Nachtszenen auf dem Friedhof, sind sehr gut gelungen. Man könnte sogar meinen, dass der Großmeister des Giallo, Herr Argento persönlich, sich diese leicht, ganz leicht, bei Rollin abgeschaut und für seinen "Suspiria" perfektioniert hat.
Die Musik von Acanthus klingt wie eine Platte der früheren Pink Floyd, als Syd Barrett noch mitgemischt hat, leicht psychedelisch und passt sehr gut zu der Szenerie. Überhaupt wirkt der Film phasenweise wie ein wahr gewordener(männlicher) Traum, vollgespickt mit poetischen Szenen und wunderschönen weiblichen Vampiren...
Das einzige Manko ist in manchen Szenen das Abnerven des Ehemanns (Antoine), der oftmals zu theatralisch zu Werke geht und die schöne Szenerie leicht stört. Und der wirklich bescheuerte deutsche Titel...! Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass man, vorausgesetzt man kann mit der Sorte Film etwas anfangen, prima unterhalten wird. _________________ - "Ja, London! Kennt ihr doch! Fish and Chips, Tee mit Milch, beschissenes Essen, pisswetter, scheiß Mary-Poppins-London! - Cousin Avi
- "Ahhh ... kack ab, Mann! Da fällt mir ja mehr aus der Hose, wenn ich nem Bus nachrenn'!" - Mickey
Wahnsinn ich mußte echt lachen... _________________ - Tony Soprano: "Was liest Du da für ein Buch?"
- Geliebte: "Hühnersuppe für die Seele"
- Tony Soprano: "Lies doch Tomatensuppe für den Arsch, das ist die italienische Version!"
Ja, das kann ich dir nicht verdenken!
Die deutsche Titelschmiede eben. Klar, man wollte den Film garantiert unter diesem reisserischen Titel besser an den "Mann" bringen...
Lass dich aber nicht von dem doofen Titel täuschen, der Film ist absolute Klasse! Aber schau ihn diesmal im französischen Original mit deutschen UT's. Hier wird eh nicht soviel geredet... _________________ - "Ja, London! Kennt ihr doch! Fish and Chips, Tee mit Milch, beschissenes Essen, pisswetter, scheiß Mary-Poppins-London! - Cousin Avi
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Stimmt, je reisserischer der Titel, desto mehr Zuschauer versprachen sich die Verleiher.
Diese Rechnung ging jedoch allzu selten auf.
Ich kann nur jedem dieses Filmchen ans Herz legen. Garantiert wird er nicht allen zusagen, denn Rollin's Filme sind sehr speziell. Viele denken am Anfang: "Aha, eine langweilige Fleischbeschau, mehr nicht...!"; beginnt man jedoch zwischen den Zeilen zu lesen, wird man mehr und mehr überrascht sein. In Rollin's Vampirfilmen sind meist nicht unbedingt die Vampire die Bösen bzw. nicht jeder, der sich augenscheinlich wie ein Vampir verhält ist einer. Der Regisseur arbeitete unglaublich viel mit Symbolen und sonstigen Metaphern.
Allein die Bilder und die Farbgestaltung, die er kreiert hat, wissen zu gefallen. Und klar liebt er es hübsche Frauen so wie Gott sie erschaffen hat in Szene zu setzen. Doch dies vollzieht er mit dem nötigen Respekt; dadurch schafft er es eine gewisse erotische Spannung zu erzeugen, die wenige Regisseure drauf hatten, ohne dass es zugleich ins "Schmuddel-Kino" abgerutscht wäre. Er hat einfach seinen eigenen Stil, der vielen, vor allem den eher heutigem Kino zugetanen Filmfreunden, seltsam daher kommt. _________________ - "Ja, London! Kennt ihr doch! Fish and Chips, Tee mit Milch, beschissenes Essen, pisswetter, scheiß Mary-Poppins-London! - Cousin Avi
- "Ahhh ... kack ab, Mann! Da fällt mir ja mehr aus der Hose, wenn ich nem Bus nachrenn'!" - Mickey